Nebenbaustelle Plicht

Oje, die Plicht…

Was uns schon immer an der Plicht auf die Nerven ging war der ganze Dreck, der sich in den Ablaufkanälen angesammelt hat. Da konntest Du putzen bis der Azt kommt…kurz danach war alles wieder mistig. Ausschlag gebend war eigentlich die Lösung mit dem Tisch in der Plicht. Wir hatten zwei in den Boden eingelassene Rohstützen, in die man das Tischbein stecken konnte. Hat gut gehalten, aber egal in welches der Beiden Halterungslöcher man den Tisch gesteckt hatte, er war garantiert das falsche und das Tischbein war immer in Weg. Man konnte den Tisch inkl. Bein zu zweit sicher von einer Position in die andere umstecken (wenn etwas Wichtiges auf dem Tisch stand, z.B. ein Bier).

Also sollten die alten Löcher verschwnden und statt dessen eine schwenkbare Lösung her. Zusammen mit den nervenden Ablaufkanälen kamen wir dann zu dem Schluss, dass wir den Boden am liebsten neu machen würden…

Also die Flex ausgewickelt, Maske und Brille aufgesetzt und den alten Boden der Plicht kurzerhand heraus getrennt. Hat nicht lange gedauert aber zeimlichen Staub aufgewirbelt. Im doppelten Sinne natürlich. Die üblichen Kandidaten, die von Zeit zu Zeit den Bauvortschritt inspiziert haben, dachten ich hätte jetzt völlig den Verstand verloren. Teilweise war ich mir da auch nicht mehr so sicher.

Aber die Idee fanden wir beide super und eigentlich war es eine überschaubare Sache. Alten Boden Raus (check). Dann die alten überstehenden Reste vom Boden weg putzen und eine Leiste zur Erhöhung des neuen Bodens auf den Boden der noch stehen gelassenen Ablaufkanäle kleben. Neue Platte drauf, ein Bisschen laminieren und Spachteln. Fertig…oder?

Etwas vereinfacht dargestellt, aber so haben wir das gemacht. Bei der Gelegenheit haben wir dann gleich den Boden angeschliffen und neu gestrichen. Sonst kommt man da ja nicht mehr so gut dran. Ein neues Brett für unsere Zeug, das unter der Plicht in Kisten lagert, haben wir dabei auch gleich eingepasst. Auf einer glatten Fläche rutschen die Kisten einfach besser und man bekommt sie besser verstaut. Das musste alles fertig sein bevor der neue Boden eingesetzt wurde.

Dann hab ich mit einer Schablone aus Pappe den neuen Boden aus einer 12mm Multiplex Platte angefertigt und auf die seitlichen Erhöhungen aufgeklebt. Unter den alten Zugpunkt für die Gross Schot habe ich dann noch eine quer laufende Verstärkung aufgeklebt. Und alles vor dem Laminieren zwei mal mit Epocx eingestrichen. E soll ja kein Wasser ziehen. Links und rechts zu den Seitenwänden hab ich dann eine schöne Hohlkehle gezogen und anschliessend zwei 300g Matten drauf geklebt. An den Seite nach oben erst eine etwas höhger und die zweite dann etwas kürzer damit es eine Art Übergang oder Verjüngung ergibt.

Knaller war dann noch der neue Schotpunkt. Der musste unbedingt Po freundlich versenkt werden, damit es bei Madame keine unbequemen Druckstellen gibt. Wir wollten uns da was Schönes gönnen, konnten aber nur ein versenkbare Lösung für 400€ finden. Über den Schatten konnte ich nicht springen und habe dann in der Bucht ein 4er Pack klappbare Zurrösen aus Edelstahl gefunden, die kamen mit Versand dann nur 15€. In einer Vertiefung fand dann einer fürs Gross Segel platz und alle waren und sind bis heute damit zufrieden.

Lenzschächte und Kiwi-Grip

Nachdem dann alles verklebt geschliffen und grundiert war, mussten noch die Abläufe verklebt und laminiert werden. Denn die Plicht sollte ja wieder selbstlenzend sein. Bevor ich den neuen Boden eingeklebt habe, hatte ich die „Becher“ der Abläufe schon auf ihre neue Einbauhöhe eingekürzt. Nun musste noch das überstehende Holz des neuen Bodens entfernt und die Becher mit dem neuen Boden verklebt werden. Unten mit Pampe und oben mit Matte. Das war eine Menge Schleifen, da man nur sehr bescheiden an diese Becher heran kam. Hat eine Weile gedauert, auch sehr viel Harz hatte sich beim Verkleben dort gesammelt.

Am Ende sah dann alles gut aus und nach dem Lackieren kam dann das Kiwi-Grip drauf. Aufgetragen gleich direkt aus der Farbwanne mit einer Standard Schaumrolle für eine feine Struktur auf der Oberfläche. Wir wollten uns auch barfuss in der Plicht bewegen können…ohne schmerzverzerrte Gesichter.

Am Ende musste ich noch im Innern eine Lage Matte kleben, um das Loch zwischen Plicht und Innenraum stabiler ztu verschliessen. Denn durchs Raustrennen des alten Bodens ist dort ja eine Öffnung quer über die Breite der Plicht entstanden. Dann gab es noch zwei neue Schläche für die Abläufe.